„Endlich ein realistischer Vorschlag: Ein Tanklager für die Fabrikstraße!“
Radebeul, 19. Mai 2025 – Mit einem gesunden Maß an Überraschung und einem Hauch von Erleichterung hat die Gruppe CDUpgrade den Artikel „Bauland-Knatsch in Radebeul: Investor droht mit Tanklager oder Flüchtlingsheim“ in der Sächsischen Zeitung zur Kenntnis genommen. Endlich wird ausgesprochen, was viele denken, sich aber keiner zu sagen traut: Wohnraum in einem eingeschränkten Gewerbegebiet – direkt neben Lagerhallen, Lieferverkehr und gelegentlichen Ausdünstungen – ist vielleicht nicht das zukunftsfähigste städtebauliche Konzept.
Wir verstehen die Begeisterung einiger Lokalpolitiker für neue Wohnungen. Aber gerade in der Fabrikstraße wirkt die Idee doch eher wie ein verunglückter Simulationsversuch aus einem Stadtplanungs-Strategiespiel: „Errichte 12 Wohneinheiten, ignoriere Lärmwerte, erhalte +5 Sozialpunkte“.
Deshalb unser Vorschlag: Gewerbe statt Illusionen.
Die Fläche in der Fabrikstraße sollte das werden, was sie schon immer war – ein Ort für Gewerbe. Statt halbgaren Wohnträumen mit Aussicht auf Verkehrslärm und Hochwasser schlagen wir vor, uns dem Eigentümervorschlag für eine sinnvolle, planungsrechtlich abgesicherte Nutzung anzuschließen: Ein Tanklager mit Tankstelle. Oder, wie wir es nennen würden: "eine flüssige Lösung für ein druckvolles Problem".
Denn gemäß Bebauungsplan 92 ist eine Tankstelle dort sogar ausdrücklich erlaubt. Es handelt sich also nicht um eine Drohung des Eigentümers – sondern um ein Angebot auf Niveau: kurze Wege für die Betriebe, günstigere Kraftstoffe, höhere Gewinne – und am Ende sogar steigende Steuereinnahmen für die Stadt.
Auch der Aspekt Hochwasser lässt uns vor Freude die Gummistiefel schnüren: ein Tanklager im HQ300-Gebiet? Das schreit förmlich nach einem Pilotprojekt für schwimmfähige Infrastruktur. Vielleicht folgt bald das erste amphibische Zapfsäulensystem Europas. Innovation beginnt bekanntlich im Kleinen.
Und sollte der Investor zusätzlich auf die Idee kommen, Wasserstoff, synthetischen Diesel oder E-Ladesäulen anzubieten, wäre die Fabrikstraße auf einmal nicht mehr nur Gewerbegebiet – sondern Klimaretter, Wirtschaftsbooster und Nachhaltigkeits-Showroom in einem. Vielleicht gibt es bald sogar Bio-Bockwurst aus der Tankstellenbäckerei?
Was aber wirklich zählt:
Die Stadt Radebeul muss sich nicht mit einem überhöhten Flächenkauf in Höhe von fünf Millionen Euro belasten – ein Preis, der offenbar davon ausgeht, dass Fantasie wertvoller sei als Realität. Wenn der Eigentümer bereit ist, die planungsrechtlich zulässige Nutzung umzusetzen, braucht es keine städtische Intervention, sondern nur ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand.
CDUpgrade plädiert also: keine Wohnungen.
Keine Wohninseln im Gewerbegebiet, keine symbolpolitischen Pflaster auf strukturelle Fehlentscheidungen. Stattdessen eine klare Linie: Gewerbe gehört ins Gewerbegebiet. Wer dagegen ein Tanklager als Provokation sieht, könnte vielleicht auch in einer Pommesbude eine politische Bedrohung erkennen.
Wir sehen im Vorschlag des Eigentümers eine interessante Möglichkeit zur gewerblichen Profilierung. Und ob nun mit E-Säulen, HVO100 oder einfach nur mit Zapfsäulen-Romantik – besser als Wohnraum zwischen Laderampen bleibt es allemal.