Wie wir die Wende erlebten

2024 08 19 Foto Schowalter

Autorenlesung von Annegret Schowalter und der Radebeuler CDU

Am Montag, den 19. August 2024, lud der CDU-Stadtverband Radebeul zu einer besonderen Autorenlesung ein, die im Böhmischen Bürgergarten stattfand. Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution und der Wende in der DDR stellte die Autorin Annegret Schowalter ihr vielbeachtetes Debüt „Tauchnitzhaus – ein Vorwende-Roman aus Sachsen“ vor.

Die Veranstaltung begann um 19 Uhr, nach einem freundlichen Empfang der Gäste ab 18:30 Uhr. Dr. Ulrich Reusch, Verbandsvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der Radebeuler CDU-Fraktion, und Dr. Sven Eppinger, Wahlkreiskandidat der CDU zur Landtagswahl am 1. September 2024, führten die Gäste mit einführenden Worten in den Abend ein. CDU-Vorsitzender Dr. Ulrich Reusch betonte: „Wir nehmen 35 Jahre Friedliche Revolution zum Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen, denn natürlich haben alle ihre ganz persönlichen Erinnerungen andie Zeit in der DDR und an die politische Wende, die die Wiedervereinigung einleitete.“ Dr. Sven Eppinger erinnerte an die Bedeutung der Friedlichen Revolution und betonte, wie wichtig es sei, solche historischen Ereignisse im kollektiven Gedächtnis zu bewahren.

Annegret Schowalter nahm das Publikum mit auf eine Reise in das Jahr 1989. Ihr Roman „Tauchnitzhaus“ erzählt die Geschichte von Angelika Findeisen, einer Frau, die in einer sächsischen Kleinstadt aufwächst und die Herausforderungen des Alltags in der DDR meistert. Sie schildert eindrücklich die widersprüchlichen Erlebnisse zwischen Jugendweihe und Konfirmation, zwischen FDJ-Arbeit und Treffen in der Jungen Gemeinde. Besonders bewegend war die Schilderung der Republikflucht-Möglichkeiten, die die Familie Findeisen während eines Urlaubs an der ungarischen Donau nur knapp verpasste – ein Abenteuer, das die Spannung jener Zeit greifbar machte.

Schowalter nutzte die Lesung, um die Sehnsüchte und Hoffnungen einer Generation darzustellen, die zwischen den Systemen gefangen war und dennoch ihren Platz im Leben suchte. Die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden in eine Zeit zurückversetzt, in der das Leben zwischen Konformität und stillem Widerstand, zwischen Anpassung und heimlicher Rebellion stattfand. Die Autorin erzählte auch, wie das Tauchnitzhaus, das Elternhaus der Protagonistin, zum Symbol für Geborgenheit und Rückzug wurde, während die Wendezeit in Leipzig den Start in ein neues Leben markierte.

Die Lesung endete mit einem lebhaften Austausch zwischen den Gästen, die ihre eigenen Erinnerungen an die Wendezeit teilten. Viele nutzten die Gelegenheit, ein Exemplar des Buches zu erwerben und von Annegret Schowalter signieren zu lassen. Der Abend wurde zu einem bewegenden Rückblick auf die Friedliche Revolution, der die Gäste zum Nachdenken anregte und dazu ermutigte, die Bedeutung dieser historischen Ereignisse auch in Zukunft wachzuhalten.

Die Veranstaltung hinterließ einen bleibenden Eindruck und zeigte, wie Literatur und Geschichte miteinander verknüpft sein können, um vergangene Ereignisse lebendig zu halten.